Was sind Power BI Apps? Erste Schritte für Anfänger
Nach diesem Blog verstehst du, was Power BI Apps sind, und machst erste Schritte als BI-Leiter.
Als BI-Leiter kennst du das Problem: Du hast aussagekräftige Berichte und Dashboards in Power BI erstellt, aber die Verteilung an die richtigen Personen im Unternehmen ist mühsam. Du möchtest nicht, dass Kollegen sich durch verschiedene Arbeitsbereiche klicken müssen, um die für sie relevanten Inhalte zu finden. Genau hier setzen Power BI Apps an. Sie sind das Werkzeug, um deine Reports und Dashboards gebündelt, strukturiert und mit klaren Berechtigungen an deine Zielgruppen auszurollen.
In diesem Artikel zeigen wir dir, was Power BI Apps sind, welcher praktische Nutzen dahinter steckt und wie du erste Schritte umsetzt – ohne Umschweife, sondern fokussiert auf das, was für deinen Betrieb relevant ist.
Power BI Apps: Das Wichtigste kurz erklärt
Eine Power BI App ist im Grunde ein verpacktes Paket aus verwandten Inhalten – Dashboards, Berichte und Datenmodelle – die du als BI-Leiter für eine definierte Gruppe von Nutzern freigibst. Statt dass deine Fachabteilungen in verschiedenen Arbeitsbereichen herumsuchen müssen, finden sie alles, was sie für ihre Arbeit brauchen, zentral in einer App vor.
Das Praktische: Apps haben eigene Berechtigungen, die unabhängig vom Arbeitsbereich sind. Das heißt, du kontrollierst granular, wer was sieht und nutzen darf. Ein Vertriebsleiter sieht nur seine Vertriebskennzahlen, der Controller nur die relevanten Finanzreporte – ohne Umwege, ohne Verwirrung.
Warum Apps Mehrwert für dein BI-Setup bringen
Aus unserer Praxiserfahrung sehen wir immer wieder: Unternehmen entstehen zwei große Ineffizienzen, wenn Apps nicht strukturiert eingesetzt werden. Zum einen verlaufen sich Anwender in zu vielen Arbeitsbereichen und nutzen schlecht gepflegte oder veraltete Inhalte. Zum anderen müssen BI-Teams ständig Zugriffe manuell verwalten und zur Nachbesserung aufgefordert werden.
Apps lösen genau das: Sie geben Anwendern einen klaren, aufgeräumten Einstiegspunkt mit nur den Inhalten, die sie tatsächlich brauchen. Für dich als BI-Leiter reduziert sich der Supportaufwand deutlich, und du behältst volle Kontrolle über Governance und Sicherheit. Besonders wertvoll ist das, wenn du neue Analytics-Initiativen im Unternehmen rollst – etwa ein neues Controlling-Dashboard oder eine Vertriebs-Scorecard. Die App schafft eine eindeutige, sichere und wartbare Schnittstelle zwischen deinem BI-Team und den Fachbereichen.
Arten von Power BI Apps: Organisations-Apps vs. Template Apps
Es gibt zwei Typen von Apps, die du kennen solltest:
Organisations-Apps sind deine Standard-Lösung: Du packst Inhalte aus deinem Power BI Arbeitsbereich in eine App und gibst sie an bestimmte Gruppen oder die gesamte Organisation frei. Perfekt für abteilungsspezifische Dashboards oder unternehmensweite Standardberichte.
Template Apps sind vorgefertigte, wiederverwendbare App-Vorlagen, oft von Microsoft oder der Community bereitgestellt. Manche sind über AppSource (den Power BI Marketplace) verfügbar. Der Nutzen: Schneller Start mit bewährten Analyselayouts – allerdings brauchst du und deine Nutzer jeweils eine Power BI Pro-Lizenz, um diese Apps zu installieren und anzupassen.
So erstellst du deine erste Power BI App – in vier Schritten
Schritt 1: Voraussetzungen klären. Du brauchst mindestens eine Power BI Pro-Lizenz und Bearbeitungsrechte in einem Arbeitsbereich. Deine Nutzer brauchen keine Pro-Lizenz – sie können Apps mit einer kostenlosen Power BI-Lizenz nutzen.
Schritt 2: Arbeitsbereich mit Inhalten aufbauen. Erstelle oder sammele in Power BI Desktop deine Berichte und lade sie in einen dedizierten Cloud-Arbeitsbereich hoch. Das ist deine „App-Werkstatt".
Schritt 3: App erstellen und konfigurieren. Öffne den Arbeitsbereich in Power BI Service (Cloud), klicke auf „App erstellen", gib der App einen aussagekräftigen Namen und eine Kurzbeschreibung. Hier definierst du auch Design-Farbe, Support-Link und Kontaktinformationen – all das macht deine App professionell und nutzbar.
Schritt 4: Inhalte einbinden und freigeben. Wähle aus, welche Dashboards und Berichte in die App gehören, ordne sie sinnvoll an und gib die App für deine Zielgruppe frei. Fertig.
Praktisches Beispiel aus unseren Projekten
Ein mittelständisches Controlling-Team hatte lange mit der Situation gekämpft, dass Geschäftsführer und Abteilungsleiter zu viele unterschiedliche Power BI Arbeitsbereiche durchsuchen mussten. Alte Berichte wurden immer wieder genutzt, neue Analysen übersehen. Wir packten alle aktuellen Controlling-Reports – Kostenstellenanalyse, Geschäftsbereichsergebnisse, Forecast – in drei klar benannte Apps: eine für die Geschäftsführung, eine für die Controlling-Leitung und eine für die Abteilungsleiter. Jede App enthielt nur die für diese Rolle relevanten Inhalte. Das Ergebnis: Schneller Zugriff auf die richtigen Daten, weniger Nachfragen beim BI-Team, und die Governance wurde auf einen Schlag transparenter.
Häufige Anfängerfehler, die du meiden solltest
Zu viele Inhalte in eine App packen – das verwirrt mehr, als es hilft. Besser: mehrere kleine, fokussierte Apps nach Abteilung oder Thema. Zweitens: Apps ohne aussagekräftige Beschreibung und ohne klare Anleitung für Nutzer freigeben. Das führt zu Missverständnissen und Support-Anfragen. Drittens: Berechtigungen nicht regelmäßig überprüfen. Nutzer wechseln Rollen, Abteilungen werden reorganisiert – deine App-Berechtigungen müssen mitziehen.
Zusammengefasst: Was du mitnehmen solltest
Power BI Apps sind das strukturierte Werkzeug, um Analytics im Unternehmen skalierbar zu verteilen. Sie geben deinen Nutzern einen klaren, aufgeräumten Zugang zu den Inhalten, die sie brauchen, und dir als BI-Leiter volle Kontrolle über Berechtigungen und Inhalte. Der Einstieg ist einfach: Arbeitsbereich füllen, App erstellen, freigeben. Die größten Gewinne entstehen durch klare Fokussierung – weniger ist mehr.
Du möchtest deine Power BI App-Strategie strukturieren, unsicher, wie du Inhalte sinnvoll bundeln solltest, oder benötigst Unterstützung bei der Governance? Wir unterstützen dich gerne durch eine Strategie-Beratung, ein Workshop mit deinem Team oder eine begleitete Proof-of-Concept. Kontaktiere uns für ein unverbindliches Gespräch.


