SAP an Power BI und Fabric anbinden: Optionen, Stolperfallen und Best Practices
Nach diesem Blog-Artikel weißt du, wie du SAP sauber, sicher und performant an Power BI und Microsoft Fabric anbindest.
Als IT-Leiter weißt du: SAP ist das Herz der meisten Unternehmen – und gleichzeitig eine der größten Herausforderungen, wenn es um moderne BI, Analytics und Self-Service geht. Viele Teams wollen direkt in Power BI arbeiten, aber die Daten hängen in SAP, sind schwer zu holen, veraltet oder unübersichtlich. Genau hier kommt die Frage auf: Wie bringe ich SAP sauber, sicher und performant in Power BI und Microsoft Fabric? Und vor allem: Welche Optionen habe ich, wo lauern die Stolperfallen, und was sind echte Best Practices, die sich in der Praxis bewährt haben?
Warum SAP an Power BI und Fabric anbinden?
Die Antwort ist einfach: Du willst, dass Controlling, Vertrieb, Einkauf und andere Fachbereiche nicht mehr auf monatliche Excel-Exports oder veraltete BOBJ-Reports warten, sondern direkt auf aktuelle, konsistente SAP-Daten zugreifen können. Mit Fabric und Power BI schaffst du eine zentrale Datenplattform, in der SAP-Daten nicht nur liegen, sondern auch direkt nutzbar sind – für Dashboards, Planung, Forecasting und KPI-Steuerung. Der große Vorteil: Fachanwender können in Power BI, Excel oder anderen Tools loslegen, ohne dass jedes Mal die IT ran muss. Und das funktioniert nur, wenn die SAP-Anbindung von Anfang an richtig aufgesetzt ist.
Welche Optionen gibt es für die SAP-Anbindung?
Grundsätzlich unterscheiden wir drei Wege, SAP an Power BI und Fabric anzubinden – jeder mit anderen Vor- und Nachteilen:
- 1. Direkte Anbindung über Power BI Desktop (Live-Query / DirectQuery)
Du verbindest Power BI direkt mit SAP BW, HANA oder ECC über OData, BW-Queries oder HANA-Views. Das ist schnell umgesetzt und gut für kleine, stabile Queries. Aber: Performance kann bei großen Datenmengen oder vielen gleichzeitigen Nutzern schnell zum Problem werden. Außerdem hängt die Last direkt am SAP-System – das willst du als IT-Leiter eigentlich vermeiden. - 2. SAP-Daten über Fabric und OneLake anbinden
Hier holst du SAP-Daten über Fabric-Connectors (z. B. SAP HANA, SAP BW, S/4HANA) in OneLake – idealerweise in einen Lakehouse oder Data Warehouse. Die Daten liegen dann zentral, sind versioniert, und Power BI greift darauf zu, statt direkt auf SAP. Das entlastet SAP, ermöglicht Delta-Updates und sorgt dafür, dass alle Fachbereiche auf dieselben „Gold-Daten“ zugreifen. Das ist der Weg, den wir in den meisten Projekten empfehlen. - 3. SAP-Daten über Drittanbieter oder SAP Datasphere anbinden
Wenn du bereits SAP Datasphere oder einen Partner-Connector (z. B. ASAPIO, SNP Glue) nutzt, kannst du diese als Quelle für Fabric verwenden. Das ist besonders sinnvoll, wenn du bereits eine etablierte SAP-Extraktionslogik hast oder Near-Realtime-Updates brauchst. Der Vorteil: Du behältst Kontrolle über die Datenlogik, und Fabric nutzt die Daten als „Ready-to-Use“-Layer.
Typische Stolperfallen – und wie du sie vermeidest
In unseren Projekten sehen wir immer wieder dieselben Fallstricke:
- „Alles direkt aus SAP“ – und dann Performance-Probleme
Wenn zu viele Power BI-Reports direkt auf SAP-Tabellen oder BW-Queries zugreifen, steigt die Last im SAP-System. Das führt zu langen Ladezeiten, Blockaden und Unmut bei den Anwendern. Lösung: SAP-Daten in Fabric laden, Power BI darauf zugreifen lassen. So bleibt SAP performant, und die Fachbereiche haben trotzdem aktuelle Daten. - Unklare Datenverantwortung und fehlende Governance
Ohne klare Regeln entstehen schnell „Schatten-BI“-Lösungen: Jeder baut sich sein eigenes SAP-Modell, die Definitionen von Umsatz, Marge oder Lagerbestand stimmen nicht überein. Lösung: Definiere gemeinsam mit Controlling und Fachbereichen zentrale Kennzahlen und Modelle in Fabric. So haben alle dieselbe Datenbasis – und du als IT behältst die Kontrolle. - Kein Delta-Update – nur Full-Refresh
Wenn du jeden Tag alle SAP-Daten neu lädst, wird das schnell zu groß und langsam. Lösung: Nutze Delta-Updates über Change-Logs, ODP oder SAP-Events. So lädst du nur die geänderten Datensätze – das spart Zeit, Speicher und Last. - Unstrukturierte Daten – und dann Chaos in Power BI
SAP-Daten sind oft stark normalisiert, mit vielen Tabellen und komplexen Beziehungen. Wenn du das 1:1 in Power BI übernimmst, wird das Modell unübersichtlich und schwer wartbar. Lösung: Strukturiere die Daten in Fabric vor – z. B. zu „Sales Order“, „Customer“, „Material“ – bevor sie in Power BI landen. So können Fachanwender direkt loslegen, ohne SQL oder ABAP zu können.
Best Practices für eine stabile SAP-Anbindung
Was funktioniert in der Praxis wirklich gut?
- Starte mit einem Fokus-Use-Case
Nimm nicht gleich alle SAP-Module an. Beginne mit einem klar definierten Bereich – z. B. Vertrieb (Sales Orders, Rechnungen) oder Einkauf (Bestellungen, Lieferanten). So kannst du die Architektur erproben, ohne das ganze Unternehmen umzukrempeln. - Nutze OneLake als zentrale Datenquelle
Bring SAP-Daten über Fabric in OneLake – als Lakehouse oder Data Warehouse. Dann können Power BI, Excel, Data Science und andere Workloads auf dieselben Daten zugreifen. Der große Vorteil: Auch nicht-IT-affine Nutzer können auf saubere Gold-Daten zugreifen und direkt in Power BI oder Excel loslegen, ohne dass jedes Mal ein neuer Connector gebaut werden muss. - Definiere eine klare Datenstrategie
Leg fest, welche Daten aus SAP in Fabric geladen werden, wie oft (Delta vs. Full), und wer dafür verantwortlich ist. Baue eine einfache Governance ein – z. B. über Metadaten, Datenqualitätsregeln und Rollen in Fabric. So vermeidest du Daten-Chaos und sorgst für Vertrauen in die Zahlen. - Denke an die Anwender – nicht nur an die Technik
Die Fachbereiche wollen nicht wissen, ob du HANA, BW oder ECC nutzt. Sie wollen schnelle, aktuelle Dashboards mit verlässlichen Kennzahlen. Deshalb: Strukturiere die Daten so, dass sie intuitiv sind – z. B. „Umsatz nach Region, Produkt und Monat“ – und nicht als 20 SAP-Tabellen mit kryptischen Namen. - Plan für Skalierung und Wartung
Was heute für 10 Power BI-Reports reicht, muss morgen für 100 Reports und 1.000 Nutzer funktionieren. Baue die Pipelines so auf, dass sie einfach erweitert und gewartet werden können – z. B. mit wiederverwendbaren Data Flows, Templates und klar dokumentierten Logiken.
Was bringt dir das als IT-Leiter?
Wenn du SAP sauber an Power BI und Fabric anbindest, gewinnst du auf drei Ebenen:
- Entlastung für SAP: Die Last wird vom Produktivsystem genommen, und die Performance bleibt stabil.
- Kontrolle und Sicherheit: Du behältst die Übersicht über Datenflüsse, Zugriffsrechte und Governance – und vermeidest Schatten-BI.
- Wert für das Unternehmen: Fachbereiche arbeiten mit aktuellen, konsistenten Daten, Entscheidungen werden schneller und besser – und du als IT stehst nicht mehr nur als „Problemverursacher“, sondern als Enabler.
Fazit: SAP an Power BI und Fabric anbinden – so geht’s richtig
Die Anbindung von SAP an Power BI und Fabric ist kein reines IT-Projekt – es ist eine strategische Entscheidung für moderne, datengetriebene Steuerung. Der Schlüssel zum Erfolg: SAP-Daten nicht direkt aus dem Produktivsystem abfragen, sondern über Fabric in OneLake bringen, dort strukturieren und dann als zentrale Gold-Datenquelle für Power BI und andere Tools bereitstellen. So entlastest du SAP, schaffst Klarheit in den Daten und gibst den Fachbereichen die Freiheit, selbstständig zu arbeiten – mit Vertrauen in die Zahlen.
Wenn du Unterstützung bei der Planung oder Umsetzung brauchst – sei es bei der Architektur, der Auswahl der richtigen Connectors oder der Definition von Governance-Regeln – dann melde dich bei uns. Wir helfen dir, SAP sauber, sicher und nutzerfreundlich an Power BI und Fabric anzubinden, damit du als IT-Leiter nicht nur Technik, sondern echten Mehrwert lieferst.


