Purview in der Praxis: Einführung in einer gewachsenen Power BI-Landschaft - Lessons Learned

Microsoft Purview
18.12.2025
Lesezeit: 3 Min.

Nach diesem Blog verstehst Du, wie Du Microsoft Purview pragmatisch in eine gewachsene Power‑BI‑Landschaft einführst.

Purview in der Praxis: Einführung in einer gewachsenen Power BI‑Landschaft – Lessons Learned

Viele BI‑ und IT‑Leiter stehen vor der Herausforderung, in einer über Jahre gewachsenen Power BI‑Landschaft Governance, Datenherkunft und Compliance nachträglich zu etablieren – ohne Business‑Reporting lahmzulegen. Wir schildern ein kompaktes Projektbeispiel zur microsoft purview einführung power bi, zeigen konkrete Lessons Learned und erklären den Nutzen für Anwender und Entscheider.

Einordnung / Grundlagen

Microsoft Purview ist ein zentrales Metadaten‑ und Governance‑Tool, das Power BI‑Artefakte (Workspaces, Reports, Datasets, Dataflows, Datamarts) inventarisiert, Spalten‑Level‑Herkunft abbildet und DLP‑/Kennzeichnungsfunktionen bereitstellt. Damit wird Suche, Lineage und Policy‑Durchsetzung über die bestehende BI‑Landschaft möglich.

Typische Ausgangslage und Probleme

  • Viele Berichte mit unbekannter Herkunft und widersprüchlichen Zahlen – Anwender wissen nicht, welche „Gold‑Daten“ vertrauenswürdig sind.
  • Dezentrale Datenquellen und Berechtigungen führen zu Duplikaten und Compliance‑Risiken.
  • IT‑Kapazitäten sind begrenzt: Die Integration darf Reporting‑Betrieb nicht beeinträchtigen.

Lösungsansatz und Best Practices

  • Phasenansatz: Discovery → Minimalprodukt (MVP) Scans → Policies & Endorsement → Schulung & Betrieb. So bleibt Reporting nutzbar und Risiken werden schrittweise reduziert.
  • Tenant‑weite Verbindung zu Power BI per Managed Identity aufsetzen, um Workspaces und Artefakte automatisch zu scannen (weniger manueller Aufwand, reproduzierbare Ergebnisse).
  • Priorisierung nach Business‑Impact: Zuerst Datasets und Reports mit hohem Nutzeraufkommen oder regulatorischer Relevanz scannen und mit «Certified/Promoted»‑Endorsements versehen.
  • Pragmatische Berechtigungsstruktur: Collections nutzen, um Verantwortlichkeiten (Data Owners) zuzuweisen und Zugriffsregeln zu kapseln.
  • Operationalisierung: Automatische Scan‑Jobs, OOB‑Lineage‑Reports und ein leicht zugängliches Suchportal für Business‑User etablieren.

Nutzen für Anwender — konkret und praxisnah

  • Vertrauenswürdige Daten finden: Nutzer entdecken per Suche endorsed Datasets und sehen Herkunft bis zur Quelltabelle — statt raten zu müssen, welches Dataset korrekt ist.
  • Schnelleres Self‑Service: Nicht‑IT‑affine Fachanwender können auf geprüfte «Gold‑Daten» zugreifen und direkt in Power BI oder Excel Berichte bauen — ohne IT‑Ticket und mit geringerem Fehlerpotenzial.
  • Sicherer Umgang mit sensiblen Daten: Purview‑DLP und Klassifizierungen verhindern versehentliches Veröffentlichen vertraulicher Spalten in öffentlichen Reports.
  • Change‑Risiken minimieren: Data Owners sehen downstream‑Abhängigkeiten und können Änderungen planen, ohne Reports stillzulegen.

Konkretes Projektbeispiel (Mini‑Story)

In einem mittelgroßen Industriekonzern starteten wir mit einem 6‑wöchigen Discovery: Scans zeigten 1.200 Reports, 350 Datasets; 40% der Reports nutzten veraltete Kennzahlen. Wir setzten Purview per Managed Identity auf, markierten 30 kritische Datasets als «Certified» und rollten eine Such‑ und Lineage‑Schulung für 60 Power‑User aus. Ergebnis nach 3 Monaten: Suchzeiten für verlässliche Daten halbiert, Support‑Tickets für falsche Kennzahlen um 45% reduziert und schnellere Report‑Freigabe durch klar definierte Data Owners.

Häufige Stolperfallen

  • Zu viel Governance auf einmal: führt zu Widerstand. Lieber inkrementell vorgehen.
  • Keine Verantwortlichkeiten definieren: Endorsement und Pflege bleiben aus.
  • Fehlende Kommunikation: Business‑User müssen lernen, wie sie endorsed Datasets finden und nutzen.

Technischer Pragmatismus

Die Implementierung muss nicht alles sofort abdecken: Fokus auf Automatisierung der Scans, klare Endorsement‑Kriterien und einfache Dashboards für Data‑Steward‑Aktivitäten reichen oft für den ersten spürbaren Nutzen. OneLake oder zentrale Gold‑Stores sind nicht Selbstzweck — ihr Mehrwert zeigt sich, wenn Fachanwender zuverlässig gleiche, geprüfte Datenquellen in Power BI, Excel oder anderen Tools nutzen können.

Fazit — zentrale Learnings

  • Starte pragmatisch und business‑orientiert: MVP‑Scans + Endorsements schaffen schnellen Nutzen.
  • Bind Data Owners ein: Governance lebt von Verantwortlichkeiten.
  • Schule Nutzer auf Such‑ und Lineage‑Funktionalitäten, damit Self‑Service wirklich funktioniert.
  • Operative Automatisierung (Scans, Reporting, DLP) reduziert langfristig Supportaufwand und Compliance‑Risiken.

Wie wir unterstützen

Wir begleiten BI‑ und IT‑Leiter bei der microsoft purview einführung power bi — von der Discovery über die technische Anbindung (Managed Identity, Scans) bis zu Endorsement‑Richtlinien, Schulungen und Betriebskonzepten. Typische Angebote: Short‑Workshops, MVP‑Pilot (6–12 Wochen) und Rollout‑Begleitung. Kontaktiere uns für ein kurzes Abstimmungs‑Call, damit wir Deine aktuelle Landschaft bewerten und einen pragmatischen Fahrplan skizzieren.

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